Hessen - Seminar 2014
vom 10. bis 12. Januar 2014 hatte die Gilde zum "Hessen-Seminar" nach Petersberg / Almendorf eingeladen. Unter der bewährten Regie von Walter Herzig (1.Jagdhornbläserkorps Petersberg) und der musikalischen Leitung von Kunibert Zirkel wurden Bläserinnen und Bläser der Stimmungen "B" und "Es" geschult.
Die Zahl der Kursteilnehmer war etwas geringer als im letzten Jahr, aber Schwankungen sind normal in der Geschichte des Seminares.
Das Spektrum der Teilnehmer reichte wieder vom Anfänger bis zum fortgeschrittenen Bläser. Den Übungsleitern gelang es allen die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken, alle zu fordern und damit in ihrem Können weiter zu bringen.
Hier zwei Berichte von Teilnehmerinnen des Hessen-Seminares 2014. Zum Teil totale Anfängerinnen und auch Neulinge im Kreis der Gilde.
Wir möchten aber die wohlwollenden Worte den Lesern nicht verenthalten.
Leserbrief zum Hessenseminar in Fulda-Petersberg vom
10. bis 12. Januar 2014
Wir, zwei Parforcehorn B-Anfängerinnen, kamen mit Horn, Koffern, Hund
und mit weichen Knien zum ersten Mal zu einem Seminar der Gilde.
Auch hatten wir keine Vorstellung, was uns erwartet und waren überrascht, wie gut durchorganisiert und professionell das Bläser- Seminar stattfand. Unsere Bedenken, den Anforderungen nicht gerecht zu werden, wurden nach der ersten Unterrichtseinheit ausgeräumt. Alle Übungsleiter waren sehr engagiert, uns die richtigen Töne beizubringen. Jeder der das Hessen-Seminar kennt, weiß, hier wird
nicht nur gefordert, sondern auch gefördert.
Der Stundenplan war straff organisiert, doch kam nach getaner Arbeit die Gemütlichkeit nicht zu kurz. Singen und musizieren am offenen Kaminfeuer gehörten dazu. Gespräche wurden geführt, neue Freundschaften geknüpft und bei seelischen und anderen Notfällen wurden wir aus der Bläserapotheke von Ingo Dorn kuriert
(vorzügliche Tröpfchen).
Unser Dank gilt den Organisatoren und ganz besonders den hervorragenden Übungsleitern. Sie haben uns ein ganzes Stück weitergebracht.
Schon heute freuen wir uns auf das nächste Seminar.
Britta Bechtold und Isabel Peyrólon
Hessen-Seminar 2014
Mission impossible?
Was macht eine Ostwestfälin, die im Sommer 2013 zum ersten Mal in ihrem Leben
eine Parforcehorngruppe hat spielen hören?
Sie besucht fortan sämtliche Veranstaltungen inclusive Schleppjagden, wo sie diese wunderbare Musik hören kann und kommt von dem Gedanken dieses Instrument selbst spielen zu wollen nicht los. Die logische Konsequenz: Es wird ohne jegliche musikalischen Vorkenntnisse im Dezember ein Es-Horn gekauft und sich für das Hessen-Seminar angemeldet.
Dass ich hier gleich in ein Jubiläumsjahr der Jagdhornbläsergilde eintauche, war mir nicht bewusst aber die gute Seele der Gilde – Walter Herzig – hat das Seminar in diesem Jahr tatsächlich zum 10. Mal organisiert und ca. 35 Teilnehmer folgten seiner Einladung vom 10. bis 12. Januar ins Hotel Berghof Almendorf.
Zur Freude der meisten BläserInnen verkündete Maren zu Beginn des Seminars, dass auf das einzelne Vorspielen verzichtet wird. Die Aufteilung in zwei Es-Gruppen, zwei B-Gruppen und eine Gruppe für Kinder, die ebenfalls in B blasen, gelang auch ohnedies reibungslos.
Nach den ersten Begegnungen fragte ich mich, wie sich ein Fürst-Plesshornbläser fühlen mag, der letztendlich ein Seminar mit Parforcehorn bestreiten muss, da Gleichgesinnte fehlten. Nun, vermutlich ähnlich wie eine Anfängerin in einer „Fortgeschrittenen“Anfängergruppe?
Schnell war mir klar auf welche Mission ich mich eingelassen hatte. Körperhaltung, Atmung, Haltung des Instrumentes, ja, da kommt man noch stolpernd mit und begreift irgendwann auch den richtigen Ansatz. Einblasübungen, Tonbildung und Glockentöne gestalten sich schon schwieriger wenn man dem Instrument zwar ganz viele verschiedene Töne entlocken kann aber keinen Plan hat wie diese zustande kommen und man auch selten wieder den selben Ton trifft.
Wie erholsam war da am ersten Abend das Referat von Maren über den Ablauf einer Schleppjagd und wie entspannend das Gitarrenspiel und der Gesang am Kamin.
Mein ganz großer Dank gilt der Geduld und dem Einfühlungsvermögen der Gruppe und den Übungsleitern Yvonne, Kunibert, Thomas und Maren, die mich in jeder Minute motiviert haben. Eine Stunde Rhythmische Übungen durchzustehen und das Erkennen, dass das Zusammenspielen mit einem erfahrenen Bläser möglich ist wobei andere Teilnehmer nur geringe Abweichungen wahrnehmen, haben unglaubliche Glücksgefühle ausgelöst. Zwei Tage mehr Input und Aktivitäten als ein Nichtmusiker
gewohnt ist, sind unglaublich anstrengend und so war das abendliche „Blaskonzert“ am Samstag ein unglaublich schöner Abschluss.
Am Sonntagmorgen galt es in den Gruppen das ausgewählte Stück für das Abschlußblasen zu vertiefen. Glücklicherweise hatte die Es-Anfängergruppe eines der schönsten Stück für sich ausgewählt. Da bei Clocher de Dampierre die Glocken richtig ertönen und nicht verstummen müssen, konnte ich getrost dieser Einheit fern bleiben.
Marens Idee: Einzelunterricht. Das war großartig und hat mich restlos überwältigt.
Dieses Seminar hat mir die Erkenntnis gebracht, dass es genau der richtige Schritt war sich dieser Mission zu stellen und nichts unmöglich ist. Ein Fürst-Plesshornspieler kann vermutlich jetzt besser Parforcehorn blasen und ein anderer mag sich in der Wahl einer Gruppe umorientieren. Für alle Teilnehmer war es sicherlich ein unvergessliches Wochenende mit vielen neuen Erfahrungen, Begegnungen und Erlebnissen.
Freuen wir uns gemeinsam ins Horn und treffen uns beim nächsten Hessen-Seminar wieder.
Eure Sabine Heitjohann